Neuer Berner Rosenapfel
Januar 2002
Mai 2003
Blätter einjähriger Triebe
einjähriger Trieb, März 2004

Neuer Berner Rosenapfel  
Eigenschaften
Literaturangaben*
Eigene Beobachtungen
Herkunft / Verbreitung
1888 in der Schweiz als Waldsämling gefunden

Baum
unterschiedliche Literaturangaben:
 
Wuchs zuerst stark, dann mittelstark. Krone hochkugelig (V)
 
Anfänglich mittelstarker und hochpyramidaler, später jedoch nachlassender Wuchs führt zu mittelgroßen, häufig überhängenden Kronen. Hauptsächliche Fruchthölzer sind die ein- und mehrjährigen Kurztriebe an den kleinblättrigen Langtrieben. Dies birgt die Gefahr frühzeitiger Vergreisung in sich. Deshalb sind nach starken Baumerträgen oder zu geringer Triebbildung Schnitteingriffe zum Zwecke der Verjüngung angezeigt (Si)

Wuchs mittelstark, dann schwach. Regelmäßiger Schnitt wichtig, um vorzeitiger Vergreisung vorzubeugen. Hochkugelige Krone. Leitäste schräg aufrecht (M.)

Wuchs anfangs mittelstark, später schwach. Leitäste schräg aufrecht, später hängend; Fruchtholz: Fruchtspieße und mittlere Fruchtruten; Kronenform hochkugelig; Erziehungsschnitte, laufende Überwachungs- und Fruchtasterneuerungsschnitte, um rasche Vergreisung zu verhindern, die mit den hohen Erträgen einsetzt, und zur Erziehung genügend großer Früchte; zur Obsthecke geeignet (Pe.)



Blüte
Blüte an ein- und zweijährigen Langtrieben, zögernd, langsam verlaufend, wenig witterungsempfindlich, mittelfrüh- bis mittelspätblühend, Polleneigenschaften günstig (diploid)


Frucht

Pflückreife
Genußreife
Verwendung
Inhaltsstoffe/Geschmack




Ertrag





Mitte Oktober
November bis Februar
Sehr guter Tafel- und Wirtschaftsapfel
Fruchtfleisch saftig, schwach aromatisch, ausgewogenes Zucker-Säure-Verhältnis, mittlerer Gehalt an Vitamin C, Geschmack eigentümlich würzig, eher süßlich und weniger fruchtig, im ganzen erfrischend

gegensätzliche Literaturangaben!
Ertrag früh einsetzend, hoch, regelmäßig; bei hohen Erträgen Neigung zur Kleinfrüchtigkeit (Pe), langfristig nur mittelmäßig fruchtbar bei zusätzlich deutlicher Tendenz zur Alternanz (Si.)




Standort
unterschiedliche Literaturangaben:

Bei ausreichend feuchten Böden kann die Sorte auch noch in mittleren und höheren Lagen angebaut werden. (V.),

Geeignet für mittlere und Höhenlagen. Kein Anbau auf trockenen Böden (M.),

nicht für trockene Böden, für nährstoffreiche, feuchtere Böden, bevorzugt für mittlere und Höhenlagen (Pe.),

Sehr warme Lagen sind vermutlich wegen hoher Anfälligkeit für Mehltau wenig geeignet, dafür eher warme bis mäßig kühle, d.h. mittlere bis hohe Lagen (in SW-Deutschland bis 700 m über NN). Ausreichend für das Gedeihen dieser Sorte sind auch mittelgründige, mäßig frische bis frische Lehmböden mittlerer Fruchtbarkeit. Feuchte bzw. wechselfeuchte Böden mit ungünstiger oder zeitweilig mangelhafter Durchlüftung schwächen dagegen die Kondition der Bäume und fördern dadurch die Krankheitsanfälligkeit, insbesondere für Obstbaumkrebs. Der Anbau sollte sich wegen der Anfälligkeit für Schorf auf windoffene, niederschlagsarme Höhenlagen beschränken (Si.)



Krankheiten
etwas anfällig für Stippe, in feuchten Lagen für Obstbaumkrebs, stärker für Fruchtfäule, Fleischbräune bei großen und sehr großen Früchten, Schorf und Apfelwickler, Holz und Blüten werden als weitgehend frosthart beurteilt und die Früchte sollen selbst zur Reife hin nur wenig windempfindlich sein


Anmerkungen
In windoffenen, niederschlagsarmen Höhenlagen kann die Sorte zu einem beachtenswerten Herbst- bzw. Weihnachtsapfel heranreifen




Hartmann, W. : Farbatlas Alte Obstsorten, Ulmer Verlag, Stuttgart
Müller, G. 1995: Alte Obstsorten, Ulmer Verlag, Stuttgart (M)
Petzold, H. 1985: Apfelsorten, 3. Auflage, J. Neumann-Neudamm Verlag, Melsungen (Pe)
Silbereisen, R. et al. 1996: Obstsortenatlas, 2. Auflage, Ulmer Verlag, Stuttgart (Si)
Votteler, W. 1993: Verzeichnis der Apfel- und Birnensorten, Obst- und Gartenbauverlag, München (V)
Bernkopf, S. et al. Club Niederösterreich 1999: Neue alte Obstsorten, 4. Auflage, Österreichischer Agrarverlag, Wien