Champagner Renette
Januar 2002
Mai 2003
Blätter einjähriger Triebe
einjähriger Trieb, März 2004


Champagner Renette
Eigenschaften
Literaturangaben
Eigene Beobachtungen
Herkunft / Verbreitung
Alte französische Sorte aus der Champagne. Schon 1799 beschrieben und 1857 zum Anbau empfohlen (V.), in den wärmeren Landschaften von Südwestdeutschland, Hessen sowie Rheinland im Streuobstbau und Hausgarten vertreten (Si.)


Baum
Anfangs mittelstark, später schwach wachsend. Aufrechte kompakte Krone mit gedrungenen Trieben (M.), kurztriebig, Spurtypcharakter; Leitäste aufrecht, mäßig verzweigt, sortentypisch dicht mit kurzem Fruchtholz besetzt, mit Fruchtspießen, -sprossen, Quirlholz; Kronenform breit pyramidal, straff hochgebaut; im Schnitt Verzweigung fördern, laufend überwachen, regelmäßige Fruchtasterneuerung, geringer Schnittaufwand


Blüte
spät und langblühend, als Pollenspender geeignet, diploid , weitgehend frosthart 


Frucht

Pflückreife
Genußreife
Verwendung




Inhaltsstoffe/Geschmack


Ertrag



Mitte bis Ende Oktober
Januar bis April
Guter Tafel-, sehr guter Wirtschaftsapfel (V.), vielseitige Verwendbarkeit (Tafel-, Koch- und Mostapfel), Als Tafelfrucht sollte man die Äpfel wegen der längere Zeit vorherrschenden Säure erst nach vierwöchiger Lagerung verzehren. (Si.)

saftig, wenig gewürzt, erfrischende Säure. Die Säure wird während des Lagerns abgebaut (V.)
früh einsetzend und regelmäßig (V.), mittelhoch


Standort
hohe Standortansprüche,
für nährstoffreiche, ausreichend feuchte, lockere Böden. Nicht für kalte, nasse und trockene Lagen. Bei ausreichender Wärme auch noch für mittlere Höhenlagen geeignet (V.)
Beste Qualitäten sind nur in warmen Lagen und auf guten Böden zu erwarten (M.)
Auf wechselfeuchten Böden verstärkt sich die Anfälligkeit für Obstbaumkrebs. 'Champagner' ist für windige Lagen geeignet, da die Äpfel fest am Baum hängen. (Si.)


Krankheiten
Je nach Lage für Schorf, verstärkter Krebs- und Blutlausbefall (M.)
Erstlings- und übergroße Früchte neigen zu Stippe, Mehligwerden, Fäulnis; bei tieferen Temperaturen im Kühllager als +4°C Fleischbräune, Holz in den Triebspitzen wenig ausgereift und hier frostanfällig, sonst mäßig holzfrosthart; an ungünstigen Standorten anfällig für Schorf, stärker für Krebs (P.)
Die Sorte kann auf mehr als frischen bzw. wechselfeuchten Böden und in feucht-kühlem Klima vom Obstbaumkrebs befallen werden, druckempfindlich (Si.)


Anmerkungen




*
Hartmann, W. : Farbatlas Alte Obstsorten, Ulmer Verlag, Stuttgart (H)
Müller, G. 1995: Alte Obstsorten, Ulmer Verlag, Stuttgart (M)
Petzold, H. 1985: Apfelsorten, 3. Auflage, J. Neumann-Neudamm Verlag, Melsungen (Pe)
Silbereisen, R. et al. 1996: Obstsortenatlas, 2. Auflage, Ulmer Verlag, Stuttgart (Si)
Votteler, W. 1993: Verzeichnis der Apfel- und Birnensorten, Obst- und Gartenbauverlag, München (V)
Bernkopf, S. et al. Club Niederösterreich 1999: Neue alte Obstsorten, 4. Auflage, Österreichischer Agrarverlag, Wien