Geheimrat Dr. Oldenburg
Januar 2002
Mai 2003
Blätter einjähriger Triebe
einjährige Triebe, März 2004


Geheimrat Dr Oldenburg
Eigenschaften
Literaturangaben*
Eigene Beobachtungen
Herkunft
Geisenheimer Züchtung, 1897 aus einer Kreuzung 'Minister von Hammerstein' x 'Baumanns Renette' erhalten, 1904 erste Früchte


Baum
Wuchs anfangs stärker und typisch dicktriebig, später schwächer. Mittelgroße, breitkugelige Krone, Leitäste schräg aufrecht, mäßig verzweigt, nach Schnitten willig sich verzweigend; Fruchtholz kurz, Sprosse und Spieße, gleichmäßig an Seitenästen verteilt; Kronen können unter der Wirkung reicher Fruchtbehänge rasch vergreisen, deshalb hin und wieder kräftig verjüngen, während im Aufbaustadium einige Überwachungsschnitte und zur besseren Verzweigung meist auch Rückschnitte zweckmäßig sind.


Blüte
mittelspätblühend, als Pollenspender geeignet, diploid, Neigung zu Parthenokarpie, Blüte höhere Widerstandsfähigkeit gegen Spätfrost


Frucht
Pflückreife
Genußreife
Verwendung

Inhaltsstoffe/Geschmack



Ertrag


September
September - Dezember / Januar
Sehr gute Tafel- und Wirtschaftsfrucht, breites Verwendungsspektrum (Saft-, Koch- und Backapfel)
saftig, päter mürbe und locker, schwach aromatisch, mild süßsäuerlich, selbst auf guten Standorten ist die geschmackliche Qualität der Äpfel bescheiden (Si.)
früh einsetztend, hoch und regelmäßig


Standort
Beste Fruchtfarbe und Aromabildung auf wärmeren Standorten, höchstens bis 300 m (M.), für nährstoffreiche, offene, durchlüftete, mäßig feuchte Böden, nicht für trockene, bis zu 400 m NN (P),
bis zu mittleren Höhenlagen für gute, nicht zu feuchte Böden und warme, geschützte Standorte geeignet (V.)

Gute Erfahrungen liegen aus eher heißen bis warmen und wenig niederschlagsreichen (kontinentalen) als aus kühlfeuchten (atlantischen) Gebieten vor. In Verbindung mit mäßig frischen Lehmböden von mindestens mittelmäßiger natürlicher Nährkraft kann die Sorte sehr fruchtbar und ausreichend bestandessicher sein. Auf tonigen, schlecht durchlüfteten und/oder wechselfeuchten Böden kommt oft Obstbaumkrebs vor, bei feuchtwarmen Verhältnissen tritt dagegen verstärkt Mehltau auf (Si.)


Krankheiten
Anfällig für Schorf, Mehltau, Stippe, Blutlaus und Apfelwickler. Stark anfällig für Krebs. Empfindlich für Kupfer- und Schwefelspritzmittel (M.)
nicht windfest, Widerstandsfähigkeit gegen Holzfrost gering (P.)
anfällig für Stippigkeit und bei längerer Lagerung auch für Fleischbräune (Si.)


Anmerkungen




*
Müller, G. 1995: Alte Obstsorten, Ulmer Verlag, Stuttgart (M)
Petzold, H. 1985: Apfelsorten, 3. Auflage, J. Neumann-Neudamm Verlag, Melsungen (Pe)
Silbereisen, R. et al. 1996: Obstsortenatlas, 2. Auflage, Ulmer Verlag, Stuttgart (Si)
Votteler, W. 1993: Verzeichnis der Apfel- und Birnensorten, Obst- und Gartenbauverlag, München (V)