Graue Französische Renette
Januar 2002
Mai 2003
Blätter einjähriger Triebe
einjährige Triebe, März 2004


Graue Französische Renette
Eigenschaften
Literaturangaben*
Eigene Beobachtungen
Herkunft
eine sehr alte französische Sorte, bereits im 15. Jahrhundert bekannt


Baum
Auf zusagenden Standorten kräftiger, gesunder Wuchs
Stark bis sehr starker Wuchs, breite und hohe Krone mit steilen, wenig verzweigten Ästen; der anfänglich starke Wuchs läßt später nach. Die Folgen sind bei Hochstämmen große bis mittelgroße, breitkugelige, teils hängende Kronen, die selten geschlossen sind und bei schwachem Schnitt durch betonte Fruchtbogenbildung auffallen.


Blüte
Polleneigenschaften günstig, diploid; Blüte mittelfrüh, kurz


Frucht
Pflückreife
Genußreife
Verwendung
Inhaltsstoffe/Geschmack






Ertrag

Mitte - Ende Oktober
Januar - März
sehr gute Tafel- und Wirtschaftsfrucht
unterschiedliche Angaben zu Saftgehalt:
saftig, renettenartig gewürzt, sehr gutes Zucker-Säure-Verhältnis, Geruch etwas moschusartig (V.)
Fruchtfleisch wenig saftig, Geschmack fruchtig gewürzt, etwas herb  , bei hohen Behangdichten streuen die Äpfel nach Größe und Geschmack beträchtlich (Si.)

unterschiedliche Angaben zu Ertragssicherheit:
frühzeitig einsetzend, Ertrag regelmäßig und hoch (V.)
hochgradige Neigung zu Alternanz (M.)
hohe Fruchtbarkeit, reichliche und regelmäßige Baumerträge (Si.)
 



Standort
verlangt tiefgründigen, stets etwas feuchten Boden, geeignet noch für rauhe Höhenlagen bis 900 m. (V.)
Gedeiht am besten auf guten Böden in wärmeren Lagen; andernfalls stärker alternierend und kleinere Früchte (M.)
Obwohl die Sorte aus wärmerem Klima stammt, gedeiht sie auch in höheren, aber windgeschützten Lagen, sofern der Boden frisch, gut durchlüftet und fruchtbar ist. Tiefgründige und humose Feinlehmböden bieten am ehesten derartige Voraussetzungen, weniger dagegen stark sandige oder tonige bzw. nur flach- bis allenfalls mittelgründige Böden. Bei Trockenheit reißen nämlich die Früchte gerne auf, während ein Zuviel an Feuchtigkeit im Boden die Bäume schwächt und damit anfällig für Krankheiten insbesondere für Obstbaumkrebs macht (Si.)


Krankheiten
Anfällig je nach Standort für Schorf und Krebs (M.), bei zuviel Feuchtigkeit im Boden Bäume anfällig für Obstbaumkrebs, Frosthärte des Holzes wie der Blüten durchschnittlich, als Folge unzureichender Holzreife (feucht, kühl) kann Spitzendürre auftreten, Anfälligkeit für Schorf und Mehltau scheint gering zu sein, bei später Ernte sind Früchte windgefährdet  (Si.)


Anmerkungen




*
Hartmann, W. : Farbatlas Alte Obstsorten, Ulmer Verlag, Stuttgart
Müller, G. 1995: Alte Obstsorten, Ulmer Verlag, Stuttgart (M)
Petzold, H. 1985: Apfelsorten, 3. Auflage, J. Neumann-Neudamm Verlag, Melsungen (Pe)
Silbereisen, R. et al. 1996: Obstsortenatlas, 2. Auflage, Ulmer Verlag, Stuttgart (Si)
Votteler, W. 1993: Verzeichnis der Apfel- und Birnensorten, Obst- und Gartenbauverlag, München (V)
Bernkopf, S. et al. Club Niederösterreich 1999: Neue alte Obstsorten, 4. Auflage, Österreichischer Agrarverlag, Wien