Harberts Renette
Januar 2002
Mai 2003
Blätter einjähriger Triebe
einjährige Triebe, März 2004


Harberts Renette
Eigenschaften
Literaturangaben*
Eigene Beobachtungen
Herkunft
um 1830 von Soest/Westfalen aus verbreitet (V), 1857 vom Deutschen Pomologen-Verein zum Anbau empfohlen, früher in Thüringen, Sachsen, der Provinz Sachsen eine Hauptsorte im ländlichen und Straßenobstbau (Pe.)


Baum
Eine der am stärksten wachsenden Sorten. Erziehungsschnitt zur guten Kronenbildung mehrere Jahre hindurch erforderlich. Nur für Hochstamm empfehlenswert (V.)
gut verzweigte Triebe, sehr große, breitkugelige Krone (M.)
Leitäste zunächst schräg aufrecht, dann waagerechter, Seitenholz mitteldicht, besetzt mit Fruchtruten, -spießen und -sprossen; Krone sehr groß, breitkugelig, auch hochkugelig, ausladend, später hängend; Nach Aufbauschnitten ständige Überwachungs- und Auslichtungsschnitte; Verjüngung kaum notwendig, da Triebkraft bis ins Alter anhält; für Hecke nicht geeignet. Für alle Stammlängen geeignet, Hochstamm und Halbstamm auf Sämling; ohne Stammbildner; Viertelstamm und Buschbaum auf MM106, auch A2 möglich; für Niederstamm auf M9, M26, Pi80 (Pe.)


Blüte
Schlechter Pollenspender (V.), Triploid (M.),
Blüte lange anhaltend, unempfindlich (M.), Blüten enständig am Kurzholz auf mehrjährigen Langtrieben (Pe.)


Frucht
Pflückreife
Genußreife
Verwendung
Inhaltsstoffe/Geschmack


Ertrag


Pflückreife Anfang - Mitte Oktober,
Genußreife ab Anfang Dezember. Haltbarkeit bis Februar (V.)
Sehr guter Tafel- und Wirtschaftsapfel
saftig, renettenartig gewürzt. Kräftige Säure bei hohem Zuckergehalt, harmonisch süßsäuerlich, feinaromatisch, sehr wohlschmeckend
 
Ertrag spät einsetzend, regelmäßig und sehr hoch (V.), mittelhoch, in guter Lage regelmäßig (M.), mittelhoch, später auch hoch, an geeigneten Standorten meist jährlich (Pe.), starker Fruchtfall


Standort
Die Sorte stellt keine Ansprüche an Boden, gedeiht jedoch auf schweren mineralstoffreichen Böden besser. Noch für Gebirgslagen geeignet (V.), Für alle nicht vernäßten Böden bis in Höhenlagen. (M.), breit anbaufähig, von der Küste bis in Höhenlagen, auf allen Bodenarten, nicht in nassen, tonigen, da hier Stippe begünstigt wird, in offenen Böden, auch im Grasland (Pe.)


Krankheiten
Die großen Früchte werden auf dem Lager leicht stippig (V.)
gering anfällig für Schorf, stark für Mehltau und Stippe (M.), Unempfindlich gegen Blutlaus und Pilzkrankheiten (V.)
Wiederstandsfähigkeit mäßig gegen Holzfrost, höher gegen Blütenfrost; kaum anfällig für Schorf, nicht für Blutlaus (Pe.)


Anmerkungen






*
Hartmann, W. : Farbatlas Alte Obstsorten, Ulmer Verlag, Stuttgart
Müller, G. 1995: Alte Obstsorten, Ulmer Verlag, Stuttgart (M)
Petzold, H. 1985: Apfelsorten, 3. Auflage, J. Neumann-Neudamm Verlag, Melsungen (Pe)
Silbereisen, R. et al. 1996: Obstsortenatlas, 2. Auflage, Ulmer Verlag, Stuttgart (Si)
Votteler, W. 1993: Verzeichnis der Apfel- und Birnensorten, Obst- und Gartenbauverlag, München (V)
Bernkopf, S. et al. Club Niederösterreich 1999: Neue alte Obstsorten, 4. Auflage, Österreichischer Agrarverlag, Wien