Kaiser Wilhelm
Januar 2002
Mai 2003
Blätter einjähriger Triebe
einjährige Triebe, März 2004


Kaiser Wilhelm
Eigenschaften
Literaturangaben*
Eigene Beobachtungen
Herkunft
1864 bei Solingen gefunden, vermutlich Sämling von 'Harberts Renette', seit 1877 im Handel (V.)


Baum
Starker bis sehr starker Wuchs, Krone groß, breit (V.)
langlebig mit hochkugeligen Kronen großen Umfangs, wegen sehr kräftiger Triebigkeit, vor allem beim Jungbaum, Schnitteingriffe bzw. Anschnitte behutsam vorzunehmen (S.),  Leitäste schräg aufrecht bis waagerecht; Seitenholz lang, dicht verzweigt; Fruchtholz, Fruchtsprosse und -spieße gut verteilt an Leitästen und Seitenholz; nach Aufbauschnitt möglichst wenig schneiden, um Fruchtholz, keine Holztriebe zu erhalten, wozu die Sorte durch ihre starke Triebkraft neigt, später nur auslichten ; nicht für strenge, naturentfernte Schnitte. (Pe), sehr starkwachsend, besonders in frühen Jahren. (Si.)


Blüte
mittelfrüh, langdauernd,
schlechter Pollenspender, triploid (M.), sehr schöne, rosafarbene, frostunempfindliche Blüte (V.), Blütenstände erst am Kurzholz


Frucht
Pflückreife
Genußreife
Verwendung

Inhaltsstoffe/Geschmack






Ertrag


Mitte Oktober
ab Anfang Dezember - März (V.)
Sehr guter Tafel- und Wirtschaftsapfel (V.), weniger als Mostapfel, sondern im Haushalt verwertbar (S.)
kein Geruch, saftig, gewürzt, etwas vorherrschende Säure bei hohem Zuckergehalt (V.), weinfruchtig, in optimalem Zustand auch knackige und saftige Apfelsorte (S.), leichtes Aroma (M.), mäßig saftig, säuerlichsüß, schwach aromatisch (P.), mittlerer Gehalt an Vitamin C, Geschmack weinfruchtig mit würzigem Aroma, später säurearm und mild (Si.)
sehr spät (V.), spät einsetzend, bei falschen, starken Schnitten sehr spät (P.), sehr hoch und regelmäßig (V.), Jedes zweite Jahr hoch bis sehr hoch (M.)


Standort
Bei ausreichender Bodenfeuchtigkeit für alle Böden geeignet. Geringe Ansprüche an Standort und Klima. In windgeschützten Lagen noch bis 600 m Höhe anbaufähig (V.)
Der Schwerpunkt hinsichtlich Klima und Boden liegt im warmen bis mäßig kühlen Bereich, weniger auf Höhenlagen, sowie auf mäßig frischen bis frischen, aber nicht zu feuchten, jedoch gut durchlüfteten und eher schwach trockenen Lehm- und Sandlehmböden. (S.)
Windlagen sind eher günstig (S.), windfest


Krankheiten
Manchmal Anflüge von Rost an der Frucht, etwas anfällig für Schorf und Stippe (V.), verschiedentlich Blutläuse (S.), auf wechselfeuchten Böden krebsanfällig (S.), Fäulnis am Baum möglich, auch im Lager (M.), Holz frostempfindlich, anfällig für Rauchgas (P.), anfällig für Stippigkeit und Fleischbräune (Si.), Holz frosthart (V.)


Anmerkungen






*
Hartmann, W. : Farbatlas Alte Obstsorten, Ulmer Verlag, Stuttgart
Müller, G. 1995: Alte Obstsorten, Ulmer Verlag, Stuttgart (M)
Petzold, H. 1985: Apfelsorten, 3. Auflage, J. Neumann-Neudamm Verlag, Melsungen (Pe)
Silbereisen, R. et al. 1996: Obstsortenatlas, 2. Auflage, Ulmer Verlag, Stuttgart (Si)
Votteler, W. 1993: Verzeichnis der Apfel- und Birnensorten, Obst- und Gartenbauverlag, München (V)
Bernkopf, S. et al. Club Niederösterreich 1999: Neue alte Obstsorten, 4. Auflage, Österreichischer Agrarverlag, Wien